Es ist zwar müßig,
auf das zu schauen,
was mal war.
Denn selbst
die Bibel sagt,
wir sollen nicht
zurückschauen,
sondern nach vorne,
um den Siegerkranz
zu bekommen.
Dennoch muss ich
hier erzählen,
wie mein Leben war,
bevor ich mit immerhin
44 Lebensjahren
Jesus,
den lebendigen Jesus,
kennen lernte.
WENN DU 40 JAHRE SUCHST,
WEISST DU,
WANN DU ANGEKOMMEN BIST!
Meine Mutter, damals lange Jahre Vorsitzende des Pfarrgemeinderates einer kath. Gemeinde im Taunus nahe Frankfurt und Mitglied im Leitungskreis der katholischen Frauengemeinschaft in Deutschland, war es wichtig, dass wir, meine 5 Geschwister und ich, mit Gott leben. Nun sie hatte da sicher eine sehr eigene Art und Weise uns Gott nahe zu bringen, aber wir wollen hier auch nicht über meine Mutter reden, sondern darüber wie ich den lebendigen Gott kennengelernt habe. Damals als Kind / Jugendlicher lebte ich die Religion die wir vorgegeben bekamen und glaubte an das was meine Mutter und unser Pfarrer mir erlaubten zu glauben. Irgendwann wurde ich dann sogar Messdiener in dem kleinen Dorf Fischbach im Taunus. Fischbach selbst ist heute schon fast eine Kleinstadt, was damals nicht so war. Damals glaubte ich an einen toten Gott und fing so mit 14 Jahren an, den Messdiener-Unterricht zu schwänzen, um zum Beispiel zum Handballtraining zu gehen. War es meine Schuld, dass beides zur gleichen Zeit stattfand? Das dies nicht lange gut ging war ja wohl vorhersehbar. Ich fasste das erste Mal Mut mich von allem abzuwenden was meine Mutter mir an Religion aufzwingen wollte und nicht mehr in die Kirche zu gehen.
„Manchmal konnten sie das,
was sie bei mir gekauft haben,
sogar gebrauchen.“
Jetzt war ich frei, endlich konnte ich die Dinge tun, die ich schon immer tun wollte. Mit 16 stand ich dann relativ auf eigenen Beinen und habe mir meine Freiheiten bei meinen Eltern erkämpft und vor allem ganz klargestellt, dass ich keinen Gott brauchte und sehr gut allein im Leben zurechtkam. Christen waren aus meiner Sicht diejenigen, die ihr Leben allein irgendwie nicht auf die Reihe kriegen und einen imaginären Freund brauchten. Ich hatte ausreichend Freunde und brauchte sowas nicht. Schon bald kam ich mit Leuten zusammen, die es wirklich verstanden zu leben. Es ging darum das Leben zu genießen und es war völlig egal – wirklich egal – wo das Geld dafür herkam. Danach fragte auch keiner. Hattest du welches gehörtest du dazu, hattest du keines warst du eben draußen. Für mich galt es immer darauf zu achten nicht rauszufliegen. Natürlich zeigten mir meine„Freunde“ wo man gerade gutes Geld verdienen konnte. Glaubt mir, die größten Verbrecher tragen keine schwarzen Klamotten und Sturmhauben, sondern Designeranzüge und Krawatten.
Nach meiner Ausbildung habe ich recht schnell erkannt, dass ich ein ganz gutes Händchen dafür habe, Leuten etwas zu verkaufen. Manchmal konnten sie das, was sie bei mir gekauft haben, sogar gebrauchen. So entschloss ich mich in den Vertriebsaußendienst zu gehen, um so unter dem Deckmantel der Legalität möglichst viel Geld zu verdienen und nebenbei noch hier und da das ein oder andere Geschäft unter der Hand zu machen. Alkohol war mittlerweile zu meinem besten Freund geworden.
„Glaubt mir,
in dieser Zeit habe ich Dinge erlebt,
welche die meisten von uns
nur aus dem Tatort kennen.“
Glaubt mir, in dieser Zeit habe ich Dinge erlebt, welche die meisten von uns nur aus dem Tatort kennen und von denen der Otto-Normalverbraucher wohl glaubt, dass es sie zumindest in Deutschland nicht gibt.
Mit 25 kam dann der große Knall. Bei mir wurde Krebs festgestellt. Dieser Tumor konnte gut entfernt werden, allerdings hatte er schon gestreut und bei mir auch Lungenkrebs verursacht. Lungenkrebs war damals eigentlich ein sicheres Todesurteil, weil er schon viel zu weit fortgeschritten war. Da ich aber wegen einem anderen Tumor ins Krankenhaus kam, erkannte man den Lungenkrebs so frühzeitig, dass er behandelt und vollständig geheilt werden konnte. Nach 1,5 Jahren, mit einigen Unterbrechungen im Krankenhaus, wurde ich als geheilt entlassen.
Glaubt mir, Chemotherapie war damals eine richtige Tortur und ich fing an mich an Gott zu wenden, mit der Bitte, mich von diesen Qualen zu erlösen und mich sterben zu lassen. Tat er nicht und heute bin ich doch eher froh darüber 🙂
Ich kann nicht sagen, dass ich im Krankenhaus wieder zum Glauben kam, aber ich weiß, dass ich Gott gebeten habe, mich sterben zu lassen. Ich denke heute, dass hatte mit Glaube wenig zu tun.
„Ich merkte nicht, wie der Alkohol eine Mauer
zwischen meinen Kindern und mir aufbaute,“
Nach meiner Krankheit verließ ich den Taunus um in meiner eigentlichen Heimat, in Schleswig – Holstein, noch einmal ganz neu anzufangen. Ich suchte mir einen Job seriösen Vertriebsjob bei einem Maschinenbauer und fing an mit meiner Frau, mit der ich bis heute glücklich und verheiratet bin, ein bodenständiges Leben aufzubauen. Alkohol wurde immer mehr und mehr wieder ein großes Thema in meinem Leben. Ich fing an viel und oft zu trinken. Zum Schluss war ich bestimmt 4-5 mal wöchentlich volltrunken. In dieser Zeit führte ich, aus meiner Sicht, ein gutbürgerliches Leben. Ich ging arbeiten, war viel auf Geschäftsreisen und in Hotels, hatte Familie, ein Haus, ein Segelschiff und 2 Hunde, was will man mehr.
Ich merkte nicht, wie der Alkohol eine Mauer zwischen meinen Kindern und mir aufbaute, dass ich in dieser Zeit eigentlich nur darauf aus war, mit meinen neuen „Freunden“ möglichst oft in die Kneipe zu gehen. Ich muss heute sagen, dass ich nicht glaube, dass irgendeine andere Frau dieses ganze Theater mitgemacht hätte. Nun ich war (und bin es noch) Vertriebler, es war ein leichtes für mich meine Frau von Sachen zu überzeugen, die Sie eigentlich aus Überzeugung ablehnte. Eigentlich war ich wieder da, wo ich 15 Jahre vorher war, nur das sich die Fassade nach außen geändert hatte. Wieder drehte sich mein Leben darum, möglichst viel Geld zu verdienen. Alkohol floss wieder (oder mit Pause immer noch) in Mengen und die Leute, mit denen ich es wieder so zutun hatte, waren teilweise Menschen, mit denen man eigentlich keine Freundschaften haben will. Aus meiner Sicht lief es eigentlich ganz gut.
Dann kam der Tag an dem wir alle, meine Frau, meine Kinder und ich, zusammen grillen wollten. Ich bereitete zu Hause alles vor und freute mich auf einen schönen Abend. Dann musste meine Frau arbeiten und Kinder wollten lieber was mit Freunden unternehmen. Total frustriert setzte ich mich vor den Fernseher, obwohl ich eigentlich gar kein Bock hatte, einen Film zu schauen. Kennst du das? Ich zappte sinn- und zielfrei in den TV Kanälen rum und stellte mit einem Mal fest, dass es einen TV – Sender gab (gibt es immer noch) der „Bibel-TV“ heißt. Dort hatte gerade die Übertragung der Konferenz aus Basel mit einer Frau Namens „Joyce Meyer“ begonnen. Keine Ahnung, warum ich dort hängen geblieben bin. Weder die Frau, noch das Gelaber entsprachen meinen Interessen. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich an diesem Abend irgendwie sowieso keine Interessen hatte. Naja, auf jeden Fall hörte ich dieser Frau 1,5 Stunden lang zu und konnte kaum glauben, dass es einen Gott geben sollte, der so ist, wie Joyce ihn beschrieb. Nach der Sendung war mir direkt klar: Alles nur Gelaber!
Aber hey, irgendwie lies mich diese Sendung die ganze Woche nicht los. Eigentlich war es ein Satz, der mich wirklich fesselte.
Oft ist es so, dass Gott aus jemand anderen zu dir nur einen Satz oder ein Schlüsselwort spricht, weil er weiß, dass es genau das ist, worauf du wartest oder was du gerade brauchst. Also hör gut zu, wenn du mit anderen redest, sonst verpasst du den oft sehr kurzen Satz noch!
Sie sagte:
„Wenn die Wahrscheinlichkeit, dass ich Recht damit habe, dass es diesen Gott, von dem ich dir gerade erzählt habe, wirklich gibt, nur 2 % beträgt, was hält dich davon, ab diesem Gott dein Leben zu geben? Entweder Du hast Recht und kannst hinterher sagen, dass du das doch gleich wusstest und das die „Meyer“ total spinnt, oder aber es gibt diesen Gott, er zeigt dir wonach du wirklich suchst und dein ganzes Leben wird sich Schritt für Schritt radikal ändern.“
Ich las die kommende Woche viel im Internet und beschäftigte mich damit, was es heißt eine lebendige Beziehung mit Jesus Christus zu führen. Nach ca. 1 Woche am 03.10.2010 habe ich dann beschlossen, dass ich nicht in eine Beziehung mit Jesus Christus komme, wenn ich jetzt noch 3 Monate weiter alles Mögliche über diesen Gott im Internet lese. Es war Zeit eine klare Entscheidung zu treffen und so übergab ich an diesem Morgen mein Leben an Jesus Christus mit Hilfe eines Übergabegebetes, dass ich im Internet gefunden hatte. Ganz allein zu Hause ohne dass irgendjemand dabei war.
Aaaaaaaaaabeeeeeer daaaaaaann,
ich sage euch passierte es, der Hammer, der absolute Wahnsinn
NICHTS!
Kein Zusammenbruch, keine Tränen, es rollte sich nicht mein ganzes Leben vor mir ab, mir wurden nicht mit einem Mal alle meine Sünden offenbar. Nein, all das blieb völlig aus. Nachdem ich nach dem Übergabegebet so vielleicht 15 – 20 Minuten gewartet hatte, dass irgendwas passiert, bemerkte ich, dass ich Hunger habe und ging frühstücken!
Zweifelsohne gibt es sie, die Lebensberichte, die davon erzählen, dass direkt nach einer Lebensübergabe spektakuläre Dinge passieren. Manchmal wirkt Gott sogar Wunder bei Nichtchristen, ohne dass sie überhaupt darum gebeten haben, damit sie ihr Leben übergeben. (Wer solche Lebensberichte mal lesen möchte, der kann sich gerne an mich wenden. Ich schicke Dir dann ein „Ride on“ zu, wo genau solche Lebensberichte, wo Gott spektakulär in das Leben getreten ist, zu lesen sind)
Ein bisschen enttäuscht und eher so mit der Meinung „habe ich gleich gewusst, alles Unsinn!“ machte ich, was ich eben immer so machte. Doch es hatte sich etwas geändert. Ich fing an mein Leben, bzw. die Weise wie ich es führte, zu hinterfragen. Ich bewertete das, was ich erreicht und was ich wirklich aus meinem Leben gemacht hatte und hatte jeden Tag zwar nicht das Gefühl gefunden zu haben, was mir wirklich fehlte, aber irgendwie auf dem richtigen Weg dorthin zu sein.
Wer also glaubt, dass das ganze Leben mit der Übergabe an Gott nur noch Friede, Freude, Eierkuchen ist, der sollte sich klar darüber sein, dass es schwer wird in der Beziehung mit Jesus Christus. Ich hatte die Erwartungshaltung, hatte dabei aber nicht berücksichtigt, dass der Feind, Satan, in mir einen seiner treuen Weggefährten verloren hatte und er ließ mich auch spüren, dass ihm das gar nicht gefiel. Mein Leben geriet so in Unordnung wie kaum zuvor, es spielten sich Katastrophen ab und ich dachte mehr als einmal, dass ich das einfach nicht aushalten werde und habe oft, wirklich oft, mit dem Gedanken gespielt, dies ganze Hick-Hack ein Christ werden zu wollen, nachzulassen.
„Nur, dass dieser Freund nicht imaginär war,
sondern lebendig.“
Aber irgendwie wusste ich genau, der Weg, den ich ging, war der richtige, nicht nur für mich, ich wünschte mir, dass ich viele Leute dazu bringen könne, auch diesen Weg zu gehen. Es war gut. Wenn ich am Anfang dieses Berichtes geschrieben habe, dass Christen für mich Menschen waren, die irgendwie einen imaginären Freund brauchen, weil sie sonst im Leben nicht zurechtkommen, stelle ich jetzt fest, dass das stimmte. Nur das dieser Freund nicht imaginär war, sondern lebendig und ich konnte mit ihm reden und er hörte mir zu und er half mir im Leben zurecht zu kommen. Ja, meine Geschwister (geistliche), die eine wirklich lebendige Partnerschaft, einen Lebensbund mit Jesus eingegangen sind und ich, sind Menschen, die allein nicht zurechtkommen (wollen).
Eines Abends zum Beispiel saß ich wie immer auf unserer Terrasse, ein Bierchen in der Hand und der Wodka im Eisfach und merkte, dass mir das Bier so überhaupt nicht schmeckte. Am nächsten Tag dasselbe. Dann habe ich über ein Jahr lang keinen Alkohol getrunken. Heute kann ich ohne Weiteres ein Bierchen oder Wein trinken und dann aufhören. Gott hat mich vom Alkohol befreit, ohne dass ich ihn überhaupt darum gebeten habe.
Ich habe heute eine liebevolle und innige Beziehung zu meinen Kindern. Sie haben heute den Stellenwert für mich, den sie schon hätten haben sollen, als sie noch klein waren und einen Vater mehr gebraucht hätten, als heute. Aber auch hier merke ich, dass ich damals, als sich mein Leben eigentlich nur um mich drehte, gar nicht so viel falsch machen konnte, als das Gott das nicht heute noch wieder ausbügeln könnte. Ja, Gott heilt Wunden nicht nur bei mir, sondern auch bei meiner Frau, meinen Kindern und in unserer Beziehung zueinander. Ich bin der Überzeugung, nur wer eine lebendige, leidenschaftliche Beziehung zu Gott durch Jesus Christus führt, ist überhaupt in der Lage eine liebende Beziehung zu seiner Familie und Mitmenschen zu führen.
Heute ist mein ganzes Leben auf Gott ausgerichtet, auf sein Wort und darauf Beziehung mit ihm zu leben. Ich stelle meine Freizeit in den Dienst für das Reich Gottes und versuche so ein Stück weit den Himmel auf Erden zu schaffen. Manchmal auch geprägt durch Aktionismus, um zu merken, dass ich gerade nicht mehr auf Gottes Weg bin.
Bin ich „fertig“? Bin ich jetzt der „Super-Heilige“? Bin ich „besser“ als alle, die keine lebendige Beziehung mit Gott führen? Blödsinn, ich bin ein Mensch wie du und du und du. Ich mache Fehler, habe immer noch nicht alle meiner, in 44 Jahren angeeigneten, Unarten abgelegt und ja, ich sündige, wahrscheinlich sogar täglich. Der Unterschied ist, dass ich einen liebenden Vater, der mich – und by the way dich auch – so sehr liebt, dass es nichts gibt, bei dem er die Schnauze endgültig voll von mir hat. Der Unterschied ist, dass es mir wichtig ist, die Gefühle und das Herz meines Vaters nicht zu verletzen und der Unterschied ist, dass ich einen Bruder habe, der mir zeigt wie es richtig geht und ich auf ihn schaue um jeden Tag ein bisschen mehr zu lernen, wie es richtig geht, Jesus Christus!
Ich habe hier in diesem Bericht meine Lebenssituationen nur grob skizziert. Details sind wenige zu erfahren. Aber, hallo, wir sind hier im Internet, ich werde mein Leben nicht ausbreiten und es damit einer unkontrollierten Verteilung auf der ganzen Welt hingeben. Sorry, aber dafür solltet ihr Verständnis haben. Wer mehr wissen will, der kann mich gerne fragen. Mit den Ambassadors for Jesus Christ, einer christlichen Dienstgemeinschaft für Jesus Christus, sind wir oft in ganz Deutschland und teilweise auch in Europa unterwegs und geben auch öffentlich Lebenszeugnisse. Gerne kannst du mich also treffen und mehr erfahren und Fragen beantwortet bekommen.